Du läufst in der Nacht im Regen durch die Straßen, einsam und sehnsüchtig, und dann, auf der Brücke im Schein der Straßenlaternen, steht dort der andere, mitten in dieser großen Stadt, ebenso ausgehungert und erschöpft, und nach Wochen der Annäherung ist es endlich soweit; ein tiefer Blick und dann der Kuss, begleitet vom anschwellenden Orchester. So muss es sein, wenn man sich verliebt … ODER?
In der Lebensphase junger Erwachsener ist der Aufbau einer Partnerschaft ein zentrales Thema. Lebensgestaltung erfordert heutzutage mehr Flexibilität und Entscheidungsfindung als vor einigen Jahrzehnten – dies spiegelt sich auch in intimen Beziehungen wieder, die offener in ihrer Gestaltung sind, aber auch häufiger hinterfragt werden und von Brüchen bedroht sind. Viele junge Erwachsene sind mit der Auseinandersetzung mit ihrem Lebensweg, der Suche nach der richtigen Ausbildung, dem Job, dem Ort zum Leben und den aufkommenden Zweifeln so beschäftigt, dass sie sich noch nicht bereit für eine Partnerschaft fühlen. Die eigene Erfahrung mit einer brüchigen Beziehung der Eltern kann außerdem zu Skepsis führen.
Auf der anderen Seite steht die uns innewohnende Sehnsucht, die unser Leben lang mit intensiven Bildern befeuert wird – nach der großen Liebe mit ihrem Feuerwerk an Emotionen, so wie sie uns in Büchern und Filmen immer wieder präsentiert wird.
Der Abgleich mit dem reellen Alltag der Partnerschaft führt dann hin und wieder zur Grübelei: Ist dies denn nun wirklich der Richtige für mich?
Wahrscheinlich noch präsenter in den Medien als Liebe ist die Sexualität. Und doch scheint nie eine größere Diskrepanz bestanden zu haben zwischen (Selbst)Darstellung und Realität. So darf über alles geredet werden, nur nicht so gerne über die sehr alltägliche Erfahrung von sexuellen Erlebnissen, die so gar nicht porno sind, genauso wenig wie über Unlust oder fehlende Erfahrung. Der Frust über das Nichtkönnen ist ebenso ein Tabu wie das Nichtwollen – letzteres betrifft Sexualität genauso wie nach wie vor Partnerschaft, Ehe oder Familiengründung.
Berichte von deinen persönlichen Erfahrungen rund um die Themen Partnerschaft und Sexualität!
Dein Beitrag kann als Erfahrungsbericht oder literarisch gestaltet werden – wichtig ist jedoch, dass es sich um eine reelle persönliche Erfahrung handelt. LSBTIQA*-Beiträge sind willkommen! Der Text sollte eine Länge von ca. 500 – 2000 Wörtern haben (Format: doc, odt). Gerne kannst du auch ein Foto von dir einreichen. Eine anonyme Veröffentlichung ist möglich. Zur Veröffentlichung ausgewählte Texte werden in Absprache mit den Autor*innen redigiert.
Einsendeschluss: 31.10.2023
Alle Ausschreibungen auf Quarterl1fe.de richten sich an Autor*innen von 18-35 Jahren.
Nicht dein Thema? Unabhängig von der aktuellen Ausschreibung kannst du jederzeit einen Text rund ums Quarterlife einreichen. Hier gehts zum allgemeinen Schreibaufruf.